Das Topspiel zwischen dem FC Dingolfing und SpVgg Grün-Weiß Deggendorf hielt was es versprach. Vor einer traumhaften Kulisse mit über 600 Zuschauern lieferten sich beide Teams ein intensives Match. Deggendorf hatte dabei den besseren Beginn und ging früh in Führung. Nach einer guten Stunde erhöhte Deggendorf auf 2:0. Die Dingolfinger Schlussoffensive brachte nicht mehr als den Anschluss durch Marco Beck. Damit setzten die Gästen dem FCD die erste Pflichtspielniederlage seit 23 Monaten zu.
Deggendorf mit Zauberfreistoß – Keine Schuld bei Hodoroaba
Vom Anpfiff weg war den Gästen anzumerken, dass sie heute was holen möchten. Mit viel Leidenschaft liefen sie den FCD im Spielaufbau an. Nach vier Minuten durfte Deggendorf das erste Mal jubeln. Tobias Lemberger zirkelte einen Freistoß raffiniert aus spitzem Winkel ins Tor. „Das Spiel ist denkbar ungünstig losgegangen. Unserem Keeper trifft bei dem Gegentor aber überhaupt keine Schuld“, berichtet FCD-Chefanweiser Florian Baumgartl.
FCD um Spielkontrolle bemüht
Die Blau-Weißen bemühten sich anschließend um Spielkontrolle. Nach einer Wittmann-Flanke konnte man durch Rinos Bajraktari die erste Halbchance verzeichnen. Bajraktari war auch bei der zweiten Offensivaktion beteiligt. Eine Flanke legte Dingolfings Offensivkraft auf den mitgelaufenen Julian Kehl. Der Stratege kam von der Strafraumkante freistehend zum Abschluss, verpasste das Ziel aber knapp. Laubner versuchte es ähnlich frech wie Lemberger bei der Führung. Mit einem Weitschuss wollte er den Keeper überlisten. Seine Idee ging aber nicht auf. Adrian Gahabka, durchsetzungsfähigster FCD´ler an diesem Tag, tankte sich in der 24. Spielminute über den Flügel nach vorne. Sein Zuspiel ging aber an Freund und Feind vorbei. „Wir haben auf den frühen Rückstand gut reagiert und das Spiel und er Hand gehabt. Bis auf die Chance von Julian Kehl konnten wir aber nichts zwingendes raus spielen. Leider waren unsere Standards auch nicht so gefährlich wie gewohnt“, meint Baumgartl.
Die dickste Chance hatten aber dennoch die Gäste. Nach einem groben Fehlpass zündete man den Turbo. Gleich dreimal konnten die Blau-Weißen durch Keeper Bogdan Hodoroaba, Daniel Schuder und Florian Büchner in höchster Not klären. Kurz vor dem Pausentee bekam der FCD nochmals einen Freistoß in lukrativer Position zugesprochen. Manuel Schneil traf gegen Landshut aus fast identischer Position. Dieses Mal traf er den Ball zwar auch wieder gekonnt, das Spielgerät ging aber neben das Tor.
Deggendorf legt nach
Nach dem Pausentee verzeichnete Deggendorf die erste Torannäherung. Lukas Wittmann hatte aber aufgepasst und köpfte den erneut gut getretenen Standard aus der Gefahrenzone. In der 56. Spielminute beförderte der FCD einen Eckball gefährlich in den Strafraum. Jedoch brachte man den Ball nicht ins Tor. Den darauffolgenden Gegenangriff entschärfte Christoph Laimer. Nach einer guten Stunde ging Deggendorfs Taktik auf. Nach einem Ballgewinn spielte man den Gegenangriff klasse zu Ende. Sebastian Kett kam ans Leder und schoss das Spielgerät in die Maschen. Die Freude nahm beim Torschützen wohl überhand, denn beim Torjubel zog er sich das Trikot aus und handelte sich die gelb-rote Karte ein. „In der zweiten Halbzeit sind wir auch gut ins Spiel gekommen, haben aber nach einem gruppentaktischen Fehler den Treffer zum 0:2 kassiert“, ärgert sich Baumgartl.
FCD mit viel Offensivpower
Der FCD wechselt nun viel Offensivpower von der Bank ein. Unter anderem feierte Ben Sußbauer sein Comeback. Die Schlussphase leitete Bajraktari mit einem weiten Zuspiel auf Gahabka ein. Der Deggendorfer Schlussmann hatte aber aufgepasst und vereitelte die Chance. Marco Beck hatte unmittelbar nach seiner Einwechslung eine gute Aktion, sein Schuss drehte sich aber am langen Pfosten vorbei. In der 81. Spielminute keimte nochmals Hoffnung auf. Schuder machte Druck aus der Schaltzentrale und bediente Max Weber. Dieser mit viel Übersicht auf Beck, der den Ball über die Linie beförderte. Der FCD wollte nun den Ausgleich, Deggendorf verteidigte aber sehr fleißig und diszipliniert. Somit versprühte einzig ein Freistoß von Sußbauer zwingende Torgefahr. „Wir haben nochmals alles nach vorne geworfen. Nach dem Anschluss, wäre mit etwas Glück auch ein Remis drin gewesen. Beide Teams hatten nur eine Hand voll Chancen. Deggendorf zeigte sich dabei einfach effektiver“, bilanziert Baumgartl.
Teams tauschen Tabellenplatz und Rolle – FCD nun Jäger
Schlussendlich verdiente sich Deggendorf die drei Punkte. Defensiv zeigte man sich sehr couragiert. Offensive war man über Konter immer gefährlich. Der FCD kann sich wenig vorwerfen. Man hat alles gegeben und bemühte sich um Spielkontrolle, blieb aber glücklos.
Durch den Sieg der Gäste tauschen die beiden Teams auch in der Tabelle die Position. „Die Vorzeichen haben sich geändert. Deggendorf ist nun Gejagter und wir sind der Jäger. Man darf gespannt sein, wie beide Mannschaften mit der neuen Rolle umgehen“, erzählt Baumgart.
Lob hatte Baumgartl noch für die überlegenen Grün-Weißen übrig. „Wir haben vor der Saison bereits gesagt, dass Deggendorf über eine bomben Truppe verfügt. Das haben sie heute bestätigt. Vom Niveau her haben sie sich von allen anderen Teams deutlich abgehoben“, so Baumgartl abschließend.
FCD-Stenorgamm vs. SpVgg GW Deggendorf
Aufstellung: Hodoroaba – Eglseder, Laimer, Büchner – Gahabka, Schuder, Wittmann – Laubner, Kehl – Schneil, Bajraktari
Eingewechselt: Sußbauer, Beck, Weber, P. Müller, Sattler