Den Traum Profifußball hatte wohl jeder Nachwuchskicker in jungen Jahren. Florian Hauser lebt seinen Kindheitstraum, wenn auch aus einer anderen Perspektive. Der gebürtige Dingolfinger ist Fußballkommentator bei den Sendern „DAZN“ und „ProsiebenMaxx“.
Hauser jagte in der Jugend beim FC Dingolfing dem runden Leder nach. Die Wege trennten sich aber, zumindest vorerst. „Mein Vater hatte einen Job in Berlin angenommen und so ging es für uns in die Hauptstadt. Der Kontakt zu meinen ehemaligen Mitspielern ist aber über all die Jahre nie abgerissen“, berichtet Hauser.
In Berlin machte der Niederbayer sein Abitur und kam dann nach abgeschlossener Ausbildung über den Zufall ans Mikrophon. „Ich war damals zur richtigen Zeit, mit den richtigen Leuten am richtigen Ort. Als sich DAZN 2016 gegründet hat, durfte ich einen Probekommentar machen. 15 Minuten El Clasico Real Madrid gegen Barcelona. Kurz darauf haben sie mich genommen. Meine Einsätze und die Entwicklung gingen dann stetig bergauf“, erinnert sich Hauser.
Was macht für Hauser das Kommentieren so besonders? „Es hat schon seinen Reiz, dass ich meine beiden Hobbys Fußball und NFL zum Beruf machen durfte. Das Kommentieren bereitet mir jedes Mal aufs Neue großen Spaß, egal welche Teams beteiligt sind. Jede Partie hat ihre eigene Geschichte und natürlich freuen mich die besondere Aktion am meisten. Aber auch die Recherche und Vorbereitung im Vorfeld erfüllen mich“, berichtet der gebürtige Niederbayer.
Die Arbeit vor dem Anpfiff verschlingt mehrere Stunden. Darin sieht Hauser auch eine große Herausforderung an seinem Beruf. „Immer up to date zu bleiben ist schon eine Kunst. Man muss ständig alle Informationen über Vereine, Spieler und Ligen im Kopf haben. Kommunikation und Netzwerkpflege sind ein ganz wichtiges Gut in unserer Branche“, so Hauser. Über die 90 Minuten gilt es die richtige Balance am Reporter-Tisch zu finden: „Immer das gesunde Maß zwischen emotionalem, sachlichen und unterhaltsamen Kommentar zu finden, ist schon eine Herausforderung. Das passiert aber unterbewusst und bringt Erfahrung mit sich“, erzählt Hauser.
Hauser arbeitet sich Schritt für Schritt nach oben. Durfte er anfangs noch Spiele aus kleineren Ligen kommentieren, ist er nun Kommentator der Bundesliga und anderen europäischen Topligen. Bei der Football-Sendung „ENDZN“ ist Hauser als Moderator das Gesicht des äußerst erfolgreichen Formats. Dementsprechend stehen schon einige Highlights, in der immer noch jungen Vita des Dingolfingers. Neben den Champions League Spielen und internationale Topligen begleitete Hauser auch drei Super-Bowl-Übertragungen sowie die Deutschland-Spiele der NFL. Wo will Hauser noch hin? „Ziel ist es, die Leidenschaft aufrecht zu halten und natürlich noch mehr große Spiele zu begleiten. Grundsätzlich bin ich mit dem Werdegang zufrieden und nehme alles, was noch kommt, gerne mit. So ein EM-Finale im Stadion oder den Superbowl vor Ort in den USA zu kommentieren, hätte aber natürlich was“, meint Hauser.
In jüngster Vergangenheit hat sich auch der Kreis mit Hausers Heimatstadt geschlossen. Der Dingolfinger ist wieder nach Niederbayern gezogen und hat hier eine Familie gegründet. Beim FCD verfolgt er, wenn es die Zeit zulässt die Heimspiele und auch bei der AH kickte Hauser bereits mit. Die Blau-Weißen sind stolz auf ihren Zögling und hoffen, dass man seine Stimme weiterhin aus dem Fernsehgerät hört.