Der FC Dingolfing stand erneut vor der Entscheidung mit der U15 in die Bayernliga aufzusteigen. Da Meister SV Schalding verzichtet, hätten die Blau-Weißen die Chance gehabt über ein Entscheidungsspiel nachzurücken. Wie in den Vorjahren stellte man die individuelle Entwicklung der FCD-Talente in den Vordergrund. „Wir haben auch dieses Mal wieder alle Pro- und Contra- Argumente gegeneinander abgewogen. Am Ende haben wir uns dazu entschieden, unseren eingeschlagenen Weg behutsam und demütig fortzusetzen“, berichtet Jugendleiter Sebastian Strohmaier.
Die U15 von Daniel Eisenhut und Robert Fischer spielte sich in der abgelaufenen Saison im oberen Drittel fest. Am letzten Spieltag gewann man gegen den FC Ergolding und zog mit dem Kontrahenten gleich. „Die U15 hat eine gute Runde gespielt. Wir haben eine charakterlich einwandfreie Truppe und mit Daniel Eisenhut und Robert Fischer zwei hervorragende Trainer. Wichtiger als die Ergebnisse war uns aber, dass wir jeden Spieler weiterbringen und keiner auf der Strecke bleibt. Daher haben wir auf die Spielzeiten geachtet und die Entwicklung höher priorisiert als den Tabellenstand“, erklärt Strohmaier.
Bereits zweimal verzichtete der FCD auf den Bayernliga-Aufstieg im U15-Jahrgang. „Im Fokus steht bei uns, dass wir unsere eigenen Spieler weiterentwickeln und keine hohe Fluktuation in unseren Jahrgängen haben. In der U15 sind aufgrund der unterschiedlich einsetzenden Pubertät die körperlichen Unterschiede teilweise extrem. Wir wollen unseren Spielern aber die nötige Zeit geben und behutsam an deren Stärken und Schwächen arbeiten“, meint Strohmaier.
Neben den körperlichen Argumenten spielen auch sportliche Gesichtspunkte eine Rolle. „Bei uns steht die fußballerische Ausbildung im Fokus. In der Bezirksoberliga müssen unsere Jungs das Spiel aktiv machen und spielerische Lösungen finden. Wir wollen unsere Nachwuchskicker auf den Herrenfußball vorbereiten und sehen die Inhalte höher angesiedelt als die Ergebnisse“, erklärt Dingolfings Jugendleiter.
Gänzlich ausschließen will man einen Bayernliga-Aufstieg in naher Zukunft nicht. „Mit dem Jahrgang 2007 sind wir hochgegangen. Die Corona-Regelungen haben die Entscheidung erleichtert, da jeweils nach dem Halbjahr die Auf- und Abstiege vollzogen wurden“, erinnert Strohmaier. Letztendlich habe man auch dieses Mal alles abgewogen und die Entscheidung gemeinsam gefällt.
„Wir wollen einfach unsere Leitplanken nicht verlassen und unseren Kurs weiter voran treiben. In unserer Ersten sind mittlerweile ehemalige Jugendspieler absolute Leistungsträger, die in der U19 und U17 Kreisliga gespielt haben. Die Liga ist also nicht zwangsläufig entscheidend, sondern es überwiegen Trainingsinhalte, eine gute Begleitung durch den Verein und natürlich der persönliche Antrieb eines jeden Spielers. Nichtsdestotrotz bleiben wir ehrgeizig und wollen beständig weiterentwickeln. Dazu heißt es, einen Schritt nach dem anderen zu setzen und demütig zu bleiben“, so Strohmaier abschließend.