Ein wahres Hallenspektakel erwartet die Fußballbegeisterten Niederbayerns über die Weihnachtsferien in Dingolfing. Vom 28. Dezember bis 7. Januar rollt das runde Leder in der Dingolfinger Höll-Ost-Halle. Das Außergewöhnliche daran ist der Untergrund, denn anlässlich seines hundertjährigen Bestehens lässt der FC Dingolfing einen Kunstrasen in die Halle verlegen. Insgesamt werden an den elf Tagen 1.500 Kinder und Jugendliche sowie 500 Erwachsene um die jeweiligen Titel kämpfen.
„Wir wollten das Vereinsjubiläum als Highlightjahr für unsere Mitglieder gestalten. Mit dem Hallenevent haben wir gleich einen beeindruckenden Auftakt,“ berichtet FCD-Organisationschef Tom Auer. Zusammen mit Alex Schätz und Lukas Kallmeier begannen vor fast einem Jahr die Vorbereitungen. Man folgte der von Auer beschriebenen Maßgabe, sodass nun jede FCD-Mannschaft von der F-Jugend bis zu den Alten Herren ihr eigenes Turnier auf Kunstrasen austragen kann.
Den Kontakt zum Kunstrasen-Hersteller hatte Alex Schätz hergestellt. Das in Rain am Lech ansässige Unternehmen BOS beliefert deutschlandweit Hallenevents. Deren Rasen kennt man daher aus zahlreichen Profiturnieren aus dem Fernsehen. Nur ganz selten werden solche Wettbewerbe für Amateurmannschaften organisiert. Dementsprechend begeistert fielen die Reaktionen bei den Vereinen aus. „Wir wollen die Herrenturniere zu einem Treffpunkt der Fußballfreunde machen,“ lässt Schätz blicken. Daher ging es beim Volksbank-Cup wieder darum die Teams aus dem Umkreis für den beliebten Wettbewerb zu gewinnen. Derbystimmung ist dabei garantiert, denn es sind gleich mehrere Lokalderbys möglich. Erstmals nehmen auch Bezirksligisten an dem Pokal teil. Grund hierfür ist, dass es dem FCD gelang für den SAR-Cup Teams aus den bayerischen Topligen zu gewinnen. Schätz befindet sich obendrein in Kontakt mit einem österreichischen Regionalligisten, wodurch das Turnier auch leichten internationalen Flair erhalten würde. „Man spürt die Vorfreude bei den Vereinen deutlich. Ein Hallenturnier auf Kunstrasen ist eine neue Erfahrung, dementsprechend heiß sind die Teams,“ berichtet Schätz.
Beim Turnierablauf entschied man sich bewusst die drei Herrenturniere, zwölf Jugendturniere und ein AH-Turnier mit Rundumbande auszutragen. Dies freut vor allem Kallmeier, der alle Nachwuchspokale organisiert. Denn im Gegensatz zu Futsal verspricht das Turnier mit Bande und größeren Toren viele Treffer und Spaß am Spiel. Vor allem bei den F- und E-Junioren merkt man, dass die Futsal-Regeln zu wenig Toren und frustrierten Gesichter führen. Daher folgte auch bei der Jugend ein regelrechter Run auf die Startplätze.
Der junge Ehrenamtliche meistert die Mammutaufgabe mit Bravour und zeigt herausragendes Organisationstalent. Kallmeier konnte unter anderem die Nachwuchsteams des FC Bayern München, 1.FC Nürnberg oder SSV Jahn Regensburg an Land ziehen. Auch aus Österreich haben Bundesligisten ihre Zusage geben. „Die Mannschaften wollen unbedingt mitspielen. Einige Mannschaften reisen sogar einen Tag früher an und leisten sich eine Hotelübernachtung,“ erzählt Kallmeier. Dabei lag ein Hauptaugenmerk auch Teams aus dem Landkreis für die attraktiven Turniere zu gewinnen. „Wir wollen unser Image bei den umliegenden Vereinen wieder schärfen. In unserem Nachwuchs wurden viele Spieler und Trainer aus dem Landkreis hervorragend ausgebildet, trotzdem begegnen uns immer wieder Ressentiments. Daher wollen wir die Vereine wieder stärker einbinden und ein Gefühl des Miteinanders vermitteln,“ berichtet Kallmeier.
Die drei Protagonisten des Hallenspektakels blicken mit viel Vorfreude auf das Hallenspektakel, aber auch mit einer gehörigen Portion Respekt vor dem organisatorischen Aufwand. Dabei sind sie das ehrenamtliche Engagement zu Lasten ihrer Freizeit gewohnt. Denn neben dem Ablauf galt es im Vorfeld auch den finanziellen Rahmen zu schaffen. „Wir wollten kein Risiko eingehen und bedanken uns daher bei unseren Sponsoren und dem Club der 100. Ohne deren Unterstützung wäre ein solches Highlight für alle FCD-Mannschaften sowie für alle anderen teilnehmenden Teams nicht möglich,“ so Auer abschließend.