Das Dingolfinger Hallenspektakel hat sich in den letzten drei Jahren zu einem der größten Fußballevents Bayerns gemausert. Rund 2.000 Aktive jagten auf dem extra verlegten Kunstrasen dem runden Leder hinterher. Neben zahlreichen Jugendturnieren erfreute sich der SAR-Cup der Herren sowie die Vorturniere des Volksbank-Cups großer Beliebtheit und sorgten für eine randvoll gefüllte Höll-Ost-Halle. Die ehrenamtlichen Funktionäre des Veranstalters FC Dingolfing investierten viel Zeit und Herzblut um die Turniereserie aufzubauen. Dementsprechend schwer fiel die Entscheidung, ob das Turnier dieses Jahr statt finden soll. Letztendlich überwog innerhalb des Vereins klar die Meinung den Wettbewerb dieses Jahr abzusagen. „Letztendlich ist es das einzig Vernünftige“, lässt Vorstand Reinhard Otto verlauten.
Unmittelbar nach der letztjährigen Auflage nahm man bereits wieder die Planungen für die Jahreswende 2020/ 21 in Angriff. Diese wurden vom Corona-Virus nun ausgebremst. „Es sind einfach zu viele Ungewissheiten. Es ist bislang nicht mal klar, ob überhaupt wieder Zuschauer in die Halle dürften“, beschreibt Otto.
Hinzu kommen weitere Unsicherheiten wie das eingespielte Organisations-Trio aus Tom Auer, Lukas Kallmeier und Alexander Schätz beschreibt: „Anders als bei einem geregelten Ligaspiel sind bei den Turnieren Mannschaften aus ganz Bayern und darüber hinaus in der Halle. Sobald eine Person in der Halle das Virus in sich trägt, könnte sich der Wettbewerb zu einem Hotspot entwickeln. Dieses Risiko wollen wir nicht eingehen und auch unsere Sponsoren vor einem Imageverlust bewahren.“
Ebenfalls sieht man bereits im Vorfeld viele Schwierigkeiten. „Die Infektionszahlen könnten auch kurzfristig steigen und das Turnier muss ohne Zuschauer statt finden oder ganz abgesagt werden. Dann würden wir als Verein auf den Kosten sitzen bleiben. Wir sind im Sinne unserer Mitglieder einfach verpflichtet wirtschaftlich vernünftig zu handeln“, meint Otto.
Hinzu kommen bekannte Probleme bei der Durchführung. Ein Hygeniekonzept gilt es zu erstellen und dessen Einhaltung zu überwachen. „Wir hatten bei den ersten drei Turniere mehrere hundert freiwillige Helfer im Einsatz. Die Hygeniemaßnahmen hätten nochmals mehr personellen Aufwand bedeutet“, so das Organisatorenteam. „Insgesamt sind zu viele Fragen offen. Eine frühzeitige Planung ist daher unmöglich“, ergänzt Otto.
Am schwersten wird die Absage wohl den Nachwuchs treffen. „Das Hallenspektakel war für die Jugendspieler immer der Höhepunkt des Jahres. Ich denke, dass die Entscheidung wird sowohl bei Spieler, Eltern als auch bei den bereits angemeldeten Vereinen auf allgemeines Verständnis stoßen. Wir werden die Zeit nutzen um an kleinen Stellschrauben zu drehen, sodass wir hoffentlich in eineinhalb Jahren das Hallenspektakel wieder als großes Highlight des ostbayerischen Fußballs aufziehen können“, so Jugendorganisator Lukas Kallmeier.
Ebenfalls fällt das beliebte Weinfest dem Virus zum Opfer. Dieses fand immer Mitte September im Anschluss an ein Heimspiel statt. „Die Absage der Veranstaltung ist natürlich schmerzhaft. Wir wollen uns jedoch darauf konzentrieren, denn Trainings- und Spielbetrieb im Sinne unserer Mitglieder zu gewährleisten und müssen dort unsere Kräfte bündeln um die Vorschriften umzusetzen. Alles Weitere ist derzeit zweitrangig. Daher konzentrieren wir uns auf das Sportliche und müssen Veranstaltungen erstmal hinten an stellen“, erklärt Otto.