Das Finanzamt Deggendorf fordert vom FC Dingolfing 300.000 Euro. Das ist für den Verein wie ein Schlag aus heiterem Himmel, der völlig unerwartet jetzt die Existenz gefährdet.
Laut Vorstand Klaus Kramlofsky stellt der Verein für Eltern oder Übungsleiter, wenn sie die jungen Fußballer befördern und die erstatteten Kosten dafür dem Verein zurückspenden, eine Spendenbescheinigung aus. „Das ist gängige Vereinspraxis nicht nur bei uns, sondern bei vielen Vereinen“ sagt Kramlofsky.
Das wurde so auch dem Finanzamt gemeldet. Jetzt hat der Verein 250 jugendliche Fußballer in der Ausbildung und die sind oftmals in ganz Bayern unterwegs. „Da erreichen diese Spenden andere Dimensionen“ glaubt Kramlofsky den Grund zu kennen, warum das Finanzamt diese Spenden nicht anerkennt und wird jetzt für einen Zeitraum von fünf Jahren für die ausgestellten Spendenbescheinigungen in Haftung genommen einfordert. „Unserer Meinung nach hat das Finanzamt einen verkehrten Blick auf die Sache. Wir sind absolut konform mit den Buchstaben des Gesetzes“ erklärt Kramlofsky.
Der Verein will sich mit aller Vehemenz gegen diese Steuerforderung wehren. „Es geht ums Ehrenamt. Es ist immer schwieriger Leute zu finden, die einen Verein führen wollen“ sagt Kramlofsky. Bei der Mitgliederversammlung hatte Kramlofsky diese Meldung bekannt gegeben. Jede Menge Stadträte war anwesend und allen voran 2. Bürgermeister Franz Bubenhofer fand harte Worte gegenüber dem Deggendorfer Finanzamt. „Ich werde den Fall auch auf die politische Ebene heben, denn es geht nicht, dass so die ehrenamtliche Arbeit noch schwieriger gemacht wird“ kündigt Kramlofsky an.
Laut Bescheid des Finanzamts hat der Verein bis Ende des Jahres Zeit die 300.000 € zu begleichen. Auf Anfrage der Landauer Neuen Presse erklärte der Leiter des Deggendorfer Finanzamts, dass es ihm aufgrund des Steuergeheimnisses nicht möglich sei, irgendetwas zu sagen.
Quelle: Heimatsport