Der FC Dingolfing kam im Heimspiel gegen den ATSV Kelheim zu einem 1:1. Die gut 220 Zuschauer hatten nicht mal richtig Platz genommen, schon zappelte der Ball im FCD-Kasten. Anschließend entwickelte sich das Spiel immer mehr zu einem Sturmlauf der Blau-Weißen. Dank Manuel Schneils gekonnten Flachschuss kam man zu einem Punktgewinn zum Abschluss der Herbstserie. Wie viel der Punktgewinn wert war, zeigte sich einen Tag später. Deggendorf verlor in Kirchroth, weshalb der FCD am bisherigen Spitzenreiter vorbei ziehen konnte. „Am Schluss bleibt trotz vieler Chancen auf unserer Seite ein 1:1-Unentschieden. Das Ergebnis ist für die Gäste mit Sicherheit etwas schmeichelhaft. Mit den 44 geholten Punkten können wir absolut zufrieden sein. Damit gehen wir in die wohlverdiente Winterpause“, bilanziert FCD-Coach Florian Baumgartl.
Dieser hatte im Vorfeld der Partie zwei Ausfälle zu beklagen. Dauerläufer Lukas Wittmann sowie der letzte Woche noch so treffsichere Marco Beck mussten passen. Dafür waren Fabian Laubner und Rinos Bajraktari zurück in der Startelf.
Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Nach drei Ballkontakten und unter Mithilfe der FCD-Abwehr gingen die Gäste in Führung. Johannes Kürzl hieß der umjubelte Torschütze. „Eine Verkettung unglücklicher Umstände“, ärgert sich Baumgartl. Dessen Team schüttelte sich nur kurz. „Wir haben uns nach dem frühen Rückstand gefangen, auch wenn man sagen muss, dass die erste Halbzeit insgesamt nicht gut war. Wir waren zu passiv und haben nicht den Druck ausgeübt, wie wir es uns vorgenommen haben“, berichtet Baumgartl.
Neben dem Gegentreffer musste man auch die Auswechslung von Rinos Bajraktari beklagen. Dieser wurde in der achten Spielminute von Philipp Müller ersetzt.
Nach gut 20 Minuten verlängerte Daniel Schuder einen Sußbauer-Freistoß mit dem Kopf. Der Gästekeeper konnte aber parieren. Im Anschluss wurde der Druck größer. Jedoch konnten weder Adrian Gahabka, Schneil, Ben Sußbauer noch Müller den Ball im Tor unterbringen. Somit ging es mit dem Rückstand in die Kabine.
Baumgartl fand dort wohl die richtigen Worte, denn im zweiten Durchgang konnten die Blau-Weißen nochmals ein paar Gänge höher schalten. Obendrein kam Sebastian Sattler neu in die Partie. Die Offensivlokomotive nahm nun Fahrt auf und nach 52 gespielten Minuten konnten die FCD-Anhänger erstmals jubeln. Laubner spielte auf Schuder. Dingolfings Antreiber fand Schneil. Der Toptorjäger nahm aus gut 16 Metern Maß und versenkte das runde Leder im kurzen Eck. „Ein schöner Spielzug“, lobt Baumgartl.
Anschließend drückten die Blau-Weißen auf den Führungstreffer. „Im zweiten Durchgang haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt. Es war fast wie ein Power Play. Leider ist nicht mehr wie das 1:1 raus gesprungen“, so Baumgartl weiter.
Dabei wären Chancen durchaus vorhanden gewesen. Obendrein hatte man das Spielglück nicht auf seiner Seite. Philipp Müller wurde im Strafraum von hinten umgelegt, jedoch blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Baumgartl sprach zwar von einer „unglücklichen Entscheidung“, wollte dem Unparteiischen aber als keinen allzu großen Vorwurf machen.
Die Blau-Weißen ließen sich nicht beirren und setzten ihren Angriffslauf fort. Laubner zwang den Keeper zu einer Parade. Auch bei einem Schuss von Christoph Laimer musste er ran. Dafür hätte er beim Freistoß-Schlenzer von Schneil keine Abwehrchance gehabt. Jedoch rettete hier die Unterkante der Latte für die Kelheimer.
Die Blau-Weißen blieben am Ball, jedoch scheiterte Laubner ebenso wie der eingewechselte Simon Käufl. Auch Schneil versuchte es nochmal, jedoch traf er mit seiner Direktabnahme nur das Außennetz.
Letztendlich reichte trotz hochkarätiger Einschussmöglichkeiten das Chancenplus nur zu einem Punkt. Grund zur Freude gab es einen Tag später dennoch. Da Deggendorf beim SC Kirchroth Federn ließ, können sich die Blau-Weißen über die Wintermeisterschaft freuen. Damit war der Punkt mehr wert als tags zuvor gedacht und der Ärger über den verpassten Sieg schnell verflogen. Die Position an der Spitze wird man nach dem Winter mit aller Macht verteidigen wollen. Bis dahin haben sich die Baumgartl-Schützlinge dank ihrer starken Auftritte die Pause redlich verdient und dürfen Kraft tanken für die künftigen Aufgaben.
Aufstellung: L. Müller – Büchner, Laimer, Eglseder – Laubner, Schuder, Sußbauer, Gahabka – Bajraktari, Weber, Schneil
Eingewechselt: P. Müller, Sattler, Käufl