Der FC Dingolfing musste in Simbach eine Feuertaufe bestehen. Im Landkreisderby sahen die Zuschauer ein 4:3-Sieg der Blau-Weißen beim Aufsteiger. „Die Zuschauer kamen bei den sieben Toren voll auf ihre Kosten. Die Trainer haben mit den Spiel weniger Freude“, fasst auch FCD-Coach Florian Baumgartl den Spielverlauf zusammen.
Beim FCD fehlte in der Startelf eine der wichtigsten Konstanten der letzten Jahre. Kapitän Florian Büchner musste verletzt passen. Da auch weitere erfahrene Kräfte verletzt oder angeschlagen fehlten, schickte der FCD eine blutjunge Startelf ins Rennen. Mit Oliver Wagner, Korbinian Stuckenberger, Lukas Berleb, Stefan Weber und Jonas Hoffmann liefen fünf Spieler auf, die in den letzten beiden Jahren aus der Jugend zu den Herren aufrückten.
Für den FCD begann die Partie denkbar schlecht. Mit der ersten gefährlichen Aktion ging man prompt in Rückstand. Der sehr auffällige Tobias Lieb stieß über außen durch und bediente Samuel Guth. Dieser schob links unten zur umjubelten Führung vor den Liganeuling ein. „Wir brauchten etwas um ins Spiel zu kommen. Anschließend haben wir den frühen Treffer weggesteckt. Wir haben den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen lassen und eine ordentliche Leistung geboten“, lobt Baumgartl die Widerstandskraft seiner Schützlinge.
Simbach hatte sich aber auch einen guten Plan zu recht gelegt. Mit weiten Bällen versuchte man die schnellen Außen ins Spiel zu bringen. Der Aufsteiger unterstrich dabei, dass er gleich mehrere gute Kicker in seinen Reihen hat.
Es dauerte aber gute 20 Minuten ehe sich optische Überlegenheit der Blau-Weißen auch beim Spielergebnis bemerkbar machte. Maximilian Wilhelm steckte stark durch auf den unermüdlichen Rinos Bajraktari. Dieser ließ sich nicht beirren und erzielte das 1:1. Auch bei der Dingolfinger Führung wenig später hatte Wilhelm seine Füße im Spiel. Einen Standard zirkelte er gefährlich in den Strafraum. Dort war einmal mehr Ben Sußbauer zur Stelle.
Nach Wiederanpfiff war erneut Bajraktari zur Stelle. Hoffmann bediente den Wirbelwind. Dieser versenkte das Leder schön im langen Eck. Die zwei Tore Führung gab den Dingolfingern aber nicht die erhoffte Sicherheit. „Wir waren nicht gut sortiert und sind so ins Wackeln gekommen“, berichtet Baumgartl.
Simbach wurde stärker und die Zuschauer sorgten für eine knisternde Atmosphäre. Beim Anschlusstreffer brach Simbach erneut über Außen durch. Das Tor war eine Co-Produktion zweier ehemaliger FCD-Jugendspieler. Thomas Einhell bediente seinen Namensvetter Bukenberger, der den Ball in Torjägermanier über die Linie drückte.
Das Spiel war nun wieder offen. Simbach drückte ordentlich und der FCD geriet ins Schwimmen. Jedoch konnte Dingolfing in der Schlussphase einen Konter gut ausspielen. Julian Kehl eroberte den Ball geschickt und brachte Max Weber ins Laufen. Dieser sah den mitgespritenden Manuel Schneil, der den Ball ins Tor bugsierte. Doch auch jetzt war die Messe noch nicht gelesen. Simbach packte die Brechstange aus und schlug weite Bälle in Richtung des FCD-Kastens. Der eingewechselte Spielertrainer Hans-Peter Kerscher wurde im Strafraum gelegt und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Florian Wiese ließ sich die Chance nicht nehmen und vollstreckte zum 3:4. Beim FCD begann nun das große Zittern, jedoch konnte man den knappen Vorsprung über die Zeit retten.
„Hut ab vor unserer Mannschaft. Unser Kapitän Flo Büchner hat natürlich gefehlt. Aber die Jungs haben alle in ihren Mann gestanden. Speziell für die jungen Spieler war das Spiel vor der Kulisse mit gut 400 Zuschauern ein wichtiger Erfahrungswert“, mein Baumgartl.
Die Blau-Weißen können sich so über drei Punkte freuen, wobei auch eine Punkteteilung gerecht gewesen wäre. Das wird den Dingolfingern aber herzlich egal sein. Am Papier stehen nämlich nun sechs Punkte aus drei Spielen. „Mit dem Start kann man zufrieden sein“, bewertet Baumgartl den Punkteschnitt. Am kommenden Wochenende erwartet man zu Hause den FC Ergolding. Unter der Woche geht’s im Pokal nach Hofkirchen.