Am Samstag steigt um 14 Uhr das Stadtderby zwischen dem FC Dingolfing und FC Teisbach. Neben der sportlichen Brisanz ist es auch ein anderer Hinsicht ein besonderes Spiel. Beim FCD bestreitet Holger Götz seine letzte Partie auf der Trainerbank der Blau-Weißen. In seiner Amtszeit führte der akribische Übungsleiter den Traditionsverein zurück in die Bezirksliga. Nach dem Aufstieg formte er aus der jungen Truppe ein Spitzenteam der Bezirksliga, das in beiden Spielzeiten lange um den Aufstieg mitspielte. Obendrein errang Götz den niederbayersichen Hallentitel und führte die Blau-Weißen ins Pokalfinale. Während seiner Amtszeit arbeitete Götz mit zwei Spielertrainern in Person von Heino Corintan und Marco Kenneder hervorragend zusammen. Vor seiner Zeit bei den Herren war Götz bereits erfolgreicher Jugendtrainer in Dingolfing. Gleich fünf Spieler entwickelten sich unter Götz so gut, dass der FC Bayern München auf sie aufmerksam wurde und sie an die Säbener Straße holte. Mit Jonas Kehl und Tobias Haumer wurden zwei aus dem Quintett beim Rekordmeister deutscher U17-Meister. Nicht nur wegen Götz Kollegialität und Trainerfähigkeiten ist der ehemalige Klassekeeper hochgeschätzt und wir im Isar-Wald-Stadion eine tiefe Lücke hinterlassen. Wir trafen uns mit dem scheidenden Trainer zu einem letzten Interview und sprachen dabei über seine Amtszeit, das anstehende Derby und seine Pläne für die Zukunft.
Am Samstag steht dein letztes Spiel auf der Trainerbank des FCD an. Mit welchen Gefühlen gehst Du in die Partie?
Götz: Uns erwartet nochmal ein echtes Highlight-Spiel. Die Derbys gegen Teisbach waren immer etwas Besonderes. Aber natürlich schwingt auch etwas Wehmut mit, denn ich hatte tollte 15 Jahre hier beim FCD und habe viele tolle Menschen kennen gelernt. Ich werde das Spiel sicher intensiver wahrnehmen als andere Partien.
Du bist in deiner ersten Saison direkt aufgestiegen und hast anschließend zweimal die Mannschaft ins Spitzenfeld der Bezirksliga geführt. An was erinnerst Du dich besonders gerne?
Götz: Natürlich waren die Derbys in der Kreisliga gegen Landau, Frauenbiburg und eben Teisbach immer heiß. Auch das Spiel gegen Post Kagers als wir zu Hause Meister wurden war ein absoluter Höhepunkt. Im darauffolgenden Jahr sind wir etwas holprig in die Saison gestartet. Der erste Punkt in der Bezirksliga gegen Kelheim nach zwei Auftaktpleiten war schon eine Erleichterung. Die Siege in Straubing, Ergolding und Aiglsbach haben gezeigt, dass wir zu recht ganz vorne mitspielen.
Wie fällt deine persönliche Bilanz Deiner Amtszeit aus?
Götz: Positiv. Für mich war es nach der Erfahrung als Spielertrainer der Zweiten zu Beginn meiner Trainerzeit meine erste Station als reiner Herrentrainer. Dabei musste ich feststellen, dass es große Unterscheide zum Nachwuchsbereich gibt und vieles teilweise komplett anders ist. Die Erfahrung war sehr wichtig, zumal im ersten Jahr mit dem anvisierten Aufstieg gleich mal richtiger Erfolgsdruck vorhanden war. Ich konnte sehr viel lernen, viele Erfahrungen sammeln und mich weiterentwickeln. Ich denke auch die Bilanz der Mannschaft ist in Ordnung, von daher bin ich zufrieden.
Am Samstag kommt nun der FC Teisbach, für den es noch um richtig viel geht. Wie siehst Du dem Stadtderby entgegen?
Götz: Zum Saisonabschluss erwartet uns nochmal ein heißer Ritt. Für Teisbach geht es um viel und wir müssen den unbedingten Will an den Tag legen, ansonsten wird es gegen kampfstarke Gäste schwer. Ich hatte bereits einige Teisbacher Spieler als Jugendtrainer. Diese haben sich toll gemacht und tragen ihren Anteil am jüngsten Aufschwung des FCT. Daher erwartet uns eine knifflige Aufgabe. Nichts desto trotz wollen Marco und ich wie auch die Mannschaft die Saison positiv abschließen.
Du hattest sehr viele Anfragen und auch der FCD selbst hätte Dich gerne weiterhin eingebunden. Warum hast du Dich dennoch für eine Auszeit entschieden?
Götz: Es waren drei intensive Jahre, die auch irgendwo an einem etwas zehren. Ich war ja auch noch Leiter des DFB-Stützpunkt. Da ist die Woche voll mit Fußball und es bleibt wenig Zeit für andere Dinge. Als Trainer kann man selten abschalten, weil man sich außerhalb des Platzes viele Gedanken macht. Obendrein hatten wir mit den Erfolgen in der Halle sowie im Pokal viele zusätzliche Termine. All diese Erlebnisse und Erfahrungen will ich erstmal sacken lassen und mir zeitgleich viel Neues anschauen. Ich bleibe beim DFB-Stützpunkt tätig und bin daher ja als Trainer weiter aktiv, nur eben mit mehr Zeit und mehr freien Wochenenden.
Du hast sowohl im Herren- als auch im Jugendbereich erfolgreich gearbeitet. Was reizt Dich in Zukunft mehr?
Genau diese Frage will ich eben auch für mich klären. Ich will mir einige Trainings und Spiele sowohl im Herren- als auch im Jugendbereich anschauen. Beides macht mir großen Spaß, ist aber wie bereits erwähnt teilweise komplett anders. Das hätte ich mir vor meiner Amtszeit als Trainer bei den Herren nicht gedacht. Von daher bin ich gespannt, was die Zukunft bringt.