Der FC Dingolfing stand beim ASCK Simbach trotz eines insgesamt guten Auftritts am Ende ohne eigene Punkte dar. Die Seidl-Elf zeigte sich zu nachlässig bei den eigenen Möglichkeiten und leistete sich obendrein den ein oder anderen Aussetzer in der Defensive. Dementsprechend fällt auch das Fazit des Trainers Tom Seidl aus. „Das war heute ein hochklassiges Bezirksliga-Spiel, was wir leider sehr unglücklich verloren haben. Wir sind früh in Führung gegangen und haben zwischenzeitlich eine schlechte Phase dabei gehabt, was die Simbacher heute gnadenlos ausgenutzt haben. Noch in der ersten Hälfte haben wir uns gefangen und waren am Drücker, konnten aber unsere hundertprozentigen Torchancen einfach nicht nutzen. Durch zwei individuelle, gravierende Fehler haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Am Ende des Tages hat es heute einfach nicht gereicht, da müssen wir uns an der eigenen Nase packen und nächste Woche unsere Chancen einfach verwerten“, bilanziert Seidl.
In dessen Startelf kehrte Fabian Lauber zurück. Ebenso hütete Luca Müller wieder das Tor. Im Sturm erhielt Marco Beck die Gelegenheit von Beginn an. Bereits in den Anfangsminuten zeichnete sich eine hochklassige Partie mit hohem Niveau ab. Nach einer Minute tauchte Adrian Feil alleine vor Müller auf. Der FCD-Schlussmann war mit einer Glanztat zur Stelle und vereitelte einen frühen Rückstand. Dafür durften die Blau-Weißen auf der anderen Seite jubeln. Ben Kouame zog eine Ecke an den kurzen Pfosten. Dort rauschte Jannik Bauer heran und köpfte das Leder ins Tor. Die Blau-Weißen waren gut im Spiel. Jedoch brachte man sich selbst in Bedrängnis. Ein leichtfertiger Ballverlust brachte die Kugel zu Simbachs Angreifer Haris Sistek, der den Ball humorlos aus 25 Meter unter die Latte setzte.
Beide Teams gingen mit offenem Visier zu Werke und es entwickelte sich ein regelrechter Schlagabtausch. In dieser Phase hatte der FCD eine dicke Möglichkeit. Kouame steuerte alleine auf das Tor zu. Sein Abschluss ging haarscharf am langen Eck vorbei.
Die Anfangsphase war noch nicht zu Ende, schon sahen die Zuschauer einen weiteren Treffer. Simbach kombinierte sich gut durch und steckte den Ball auf Feil, der dieses Mal Müller keine Chance ließ. Der Treffer traf den FCD dieses Mal ins Mark und man hatte Probleme. Erneut wusste Simbach einen Ballverlust zu nutzen. Die Innstädter zündeten den Turbo und zeigten ihr blitzschnelles Umschaltspiel. Am Ende vollstreckte Spielertrainer Heiko Schwarz zum 3:1.
Die Blau-Weißen, die ohne Kapitän Florian Büchner antreten mussten, konnten sich fangen und waren nun richtig gut im Spiel. Nach etwas mehr als einer halben Stunde verkürzte Beck mit einer gekonnten Direktabnahme auf 2:3. Nun gab es Chancen im Minutentakt, doch weder Lukas Hochstetter noch Kouame und Laubner konnten den Ball im Tor unterbringen. Ebenso verpasste Maximilian Wilhelm mit einem satten Distanzschuss das anvisierte Ziel. Der FCD dominierte in dieser Phase die Partie und ein Treffer schien nur eine Frage der Zeit.
Jedoch brachte man sich selbst in Bedrängnis. Dreimal hatte man die Gelegenheit, die Situation zu bereinigen, konnte aber den Ball nicht entscheidend klären. So landete das Leder vor den Füßen von Felix Hornung, der aus 18 Meter abzog. Müller war zwar noch mit den Fingerspitzen dran, konnte aber den Treffer nicht verhindern. Damit war die Messe aber noch nicht gelesen. Nach einem Ausrutscher eines Dingolfinger Abwehrmanns hatte Simbach freie Fahrt und Sistek schenkte dem FCD den fünften Gegentreffer ein.
Freuen konnten sich die Zuschauer, die in den ersten 45 Minuten ein richtiges Spektakel geboten bekamen. Zum Ärger der FCD-Anhänger jedoch mit dem schlechteren Ende für ihre Elf, die mit einem Rückstand von drei Toren in die Kabine ging.
Im zweiten Spielabschnitt zog sich Simbach aufgrund der komfortablen Führung zurück und überließ dem FCD das Feld. Die Seidl-Truppe verzeichnete einen klaren Vorteil im Ballbesitz und dominierte folglich die Partie. Jedoch war man nicht klar genug und so dauerte es bis Mitte der zweiten Halbzeit, ehe man die erste Großchance verzeichnete. Der eingewechselte Manuel Schneil köpfte aus kurzer Distanz, jedoch vereitelte der Heimkeeper mit einer Glanzparade den Anschlusstreffer. Diesen markierte Kouame, der zunächst seinem Gegenspieler den Ball abluchste und dann selbst zum 3:5 traf.
Die Blau-Weißen bekamen nochmals Morgenluft und drückten auf einen weiteren Treffer. Die Möglichkeiten brachte man jedoch nicht zu Ende, auch weil Simbach immer wieder ein Bein dazwischen brachte. Die Innstädter zeigten sich abgezockt und nahmen clever Zeit von der Uhr. Dementsprechend setzten die Unparteiischen auch neun Minuten Nachspielzeit an. Die Dingolfinger konnten aber keinen Treffer erzielen und mussten folglich ohne Punkte im Schlepptau die Heimreise antreten. Trainer Seidl dürfte sich zwischenzeitlich wie im falschen Film gefühlt haben, denn man war nicht die schlechtere Mannschaft. „Wir haben alles probiert, nie aufgegeben und können uns vom Einsatz nix vorwerfen. Jedoch haben wir zu naiv verteidigt und offensiv einfach zu viele Chancen liegen gelassen. Daran müssen wir ansetzen und es in der kommenden Woche besser machen“, berichtet Seidl. Dort gastiert der FC Teisbach am Samstag zum Stadtderby im Isar-Wald-Stadion.