Sieben Mal feierte der FC Dingolfing im Nachwuchsbereich die Meisterschaft. Die dramatischste war dabei die der U15, denn erst in einem Entscheidungsspiel gegen den Regionalliga-Nachwuchs des SV Schalding konnte man sich zum Meister krönen. „Ein richtiges Erfolgsgeheimnis gibt es nicht. Die Jungs haben fleißig gearbeitet und waren immer bemüht unsere Vorgaben umzusetzen. Sehr positiv war das Klima innerhalb der Truppe. Jeder konnte gut mit jedem, deshalb entstand auch ein toller Teamgeist“, berichtet Meistertrainer Werner Grill.
Dabei war die Rückkehr von Grill auf die Trainerbank keineswegs geplant, denn unmittelbar vor Saisonstart sagte dem FCD sein im Winter verpflichtetet Trainer ab. Grill sprang in die Bresche und holte sich mit Franz Stoiber einen fußballverrückten Spielervater an die Seite. Bei den beiden stimmte sofort die Chemie. Da man die Stärken und Schwächen der Spieler nicht kannte, war eine sinnvolle Vorbereitung kaum möglich. Dementsprechend holprig verlief der Saisonstart mit einigen Auf und Abs. „Allesamt brach Jungs mit gutem Passspiel und hervorragender technischer Ausbildung. Auffallend waren jedoch die Probleme im Zweikampfverhalten und aggressiver Spielführung. Wir haben während der Hinrunde intensiv an Verbesserungen gearbeitet, dennoch hatten wir zur Winterpause fünf Punkte Rückstand“, bilanziert Grill.
Harte Arbeit in der Wintervorbereitung
Man nutzte die Vorbereitung um an der Physis zu arbeiten. Harte Ausdauereinheiten und Krafttraining stand auf dem Programm. Beflügelt wurde die Elf um Kapitän Jacob Tomahogh durch eine hervorragende Hallensaison, wo man sich unter anderem für die Bayerische Meisterschaft qualifizierte.
Hochmotiviert ging man aus den Startlöchern, denn das erklärte Ziel war es die Schaldinger nochmals auf die Pelle zu rücken. Man legte eine überragende Rückrunde aufs Parkett auch wenn man sich über unglückliche Punktverluste (eine Niederlage, zwei Remis) trotz klar überlegener Spielführung ärgern musste. Da Schalding ebenfalls fleißig seine Punkte einsammelte, hatte man zwei Spieltage vor Schluss immer noch fünf Punkte Rückstand. „Die Jungs haben immer an den Titel geglaubt. Wir waren uns auch ziemlich sicher, wenn wir Schalding noch einholen, schlagen wir sie auch im Entscheidungsspiel. Wir waren bei allen Spielen bis auf ein wirklich schlechtes die bessere Mannschaft und sind lediglich an individuellen Fehlern und der mangelnden Chancenverwertung gescheitert“, berichtet Grill. Da der Passauer Vorstadtclub am vorletzten Spieltag patzte, kam es zum großen Showdown im Isar-Wald-Stadion. Bei einem Sieg konnte man ein Entscheidungsspiel erzwingen. Nach vorne gepeitscht von einer starken Kulisse holte man einen 2:0-Triumph, zog in der Tabelle gleich und erzwang das Entscheidungsspiel. Auch dort war die Grill-Stoiber-Equipe nicht zu halten und krönte sich dank eines erneuten 2:0-Erfolgs zum Meister.
Auch die Statistik unterstreicht die hervorragende Saisonbilanz. Bein einem Torverhältnis von 86:20 hatte man die mit Abstand stärkste Offensive. Dabei wurden die beiden herausragenden Goalgetter Matthias Schratzenstaller und Bastian Weidlich hervorragend in Szene gesetzt und konnten kräftig einnetzen. Beide führen mit großem Vorsprung die Torschützenliste an. Schratzenstaller sicherte sich mit 30 Toren die Torjägerkanone an, Weidlich belegt mit 22 Einschüssen den zweiten Rang. Trotz der offensiven Ausrichtung stellte man auch die zweibeste Defensive. Makellos war dabei die Heimbilanz mit elf Siegen aus elf Spielen mit einem Torverhältnis von 66:6.