Der bayerische Fußballverband hat Anfang der Woche eine Marschroute für den Seniorenfußball verabschiedet. Im Amateurbereich hatten zahlreiche Vereine Kritik an der Taktik des BFV geübt. Dieser hatte die Fortsetzung der Saison lange als unabdingbar gesehen. Nun hat man sich Flexibilität verschaffen und zeitgleich den Mannschaft etwas Planungssicherheit verschafft.
In dem Vier-Punkte-Plan wird die Fortführung der Saison bei den Herren geregelt. Dabei sind zwei Stichtage vermerkt. Sollte am 19. April kein bayernweites Training möglich sein, wird der neu geschaffene Ligapokal gestrichen. Ist auch am 3. Mai kein Training möglich, wird über einen Abbruch entschieden. In diesem Fall greift die Quotientenregelung. Die erreichten Punkte werden durch die absolvierten Spiele geteilt. Anhand diesen Richtwerts wird eine Tabelle ermittelt. Angesichts der aktuellen Entwicklung der Corona-Zahlen scheint das Abbruchsszenario wahrscheinlich.
Für die erste Mannschaft des FC Dingolfing würde dies die Aufstiegsträume begraben, da der aktuelle zweite Platz zwar zur Relegation aber nicht zum Aufstieg berechtigt. „Natürlich würden wir die Spielzeit gerne sportlich beenden. Wir haben uns schon gute Chance ausgerechnet mindestens über die Relegation den Aufstieg zu packen. Ein Abbruch verbunden mit einem weiteren Jahr in der Bezirksliga wäre aber auch kein Beinbruch. Die Entwicklung der Mannschaft ist gut und daher sehen wir uns unabhängig von der Fortsetzung im Soll“, berichtet Dingolfings sportlicher Leiter Manuel Wimmer.
Die Zweite dürfte sich hingegen als Spitzenreiter auch nach der Quotientenregel über den ersten Platz freuen. „Der Aufstieg wäre für uns als Verein enorm wichtig, weil mit der Kreisklasse eine gute Plattform für unsere vielen jungen Spieler hätten“, meint Wimmer.
Trotz der teilweise hitzig geführten Diskussion über Abbruch oder Fortsetzung sieht man beim FCD andere Prioritäten. „Angesichts der Fallzahlen scheint eine schnelle Wiederaufnahme unrealistisch. Wichtig ist aus unserer Sicht, dass vor allem für die Nachwuchskinder Perspektiven geschaffen werden. Die Kinder müssen auf extrem viel verzichten. Daher würden wir es begrüßen, dass der Fokus – sofern es die Infektionszahlen zulassen – auf Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs richtet“, erzählt Wimmer. Dabei verweist der engagierte Ehrenamtliche auch auf die zwischenmenschlichen Aspekte des Vereinssports. „Wichtig ist in erster Linie, dass man wieder seinem Hobby nachgehen kann und auch die sozialen Aspekte wie Freunde treffen wieder möglich sind. Der Einstieg in den Wettkampfmodus ist daher sekundär. Zumal bei älteren Jugendspielern und den Senioren eine längere Vorbereitung zur Vermeidung von Verletzungen wünschenswert wäre“, so Wimmer abschließend.