Autor/Quelle: Walter Brugger (zusammengestellt von Reinhard Groß) |
Die Erwartungen waren hoch, schließlich gingen bei der 23. Endrunde um die Bayerische Hallenfußball-Meisterschaft drei Bayern- und fünf Landesligisten an den Start. Und am Ende durften die 1100 Zuschauer die Günzburger Rebayhalle durchaus zufrieden verlassen, denn es wurde hochklassiger, temporeicher und zumeist auch noch technisch anspruchsvoller Budenzauber geboten. Dass am Ende der Nord-Landesligist Würzburger FV den ODDSET-Cup mit nach Hause nahm, war nicht nur wegen des 6:1-Endspielsiegs gegen den FC Dingolfing hochverdient. „Ohne überheblich zu klingen, haben wir tollen Offensivfußball gezeigt und waren der verdiente Sieger“, meinte Würzburgs Coach Michael Hochrein, während um ihn herum seine Spieler mit den Fans feierten und immer wieder „04“ skandierten. Der Schlachtruf erinnert an die große Zeit der Unterfranken, als der 1981 in Konkurs gegangene Vorgängerverein FV 04 sogar der 2. Bundesliga angehörte. Doch die Vergangenheit zählt für Hochrein nicht mehr, sondern die Gegenwart. „Und da haben wir die überragende Leistung von der Bezirksmeisterschaft, als wir ohne Gegentor den unterfränkischen Titel geholt haben, sogar noch getoppt!“ Die Ursachen dafür lieferte er auch gleich nach: „Technik, Kombinationen und Tempo haben bei uns gestimmt. Ein Kompliment muss ich auch noch dafür aussprechen, dass sich die komplette Mannschaft an die Vorgaben gehalten hat.“ Allerdings musste sich der Tabellenzweite der Landesliga Nord erst noch eingewöhnen. „Das Auftaktspiel gegen den FC Kempten hat gleich gezeigt, was auf uns heute wartet. Von Anfang an fanden die Spiele auf sehr hohem Niveau statt“, so Hochrein, der mit dem 1:1 gegen die Allgäuer nicht unzufrieden war. Während Würzburg danach einsam seine Kreise zog und sich durch das 4:1 gegen die SpVgg Weiden und das 2:0 gegen den SC 04 Schwabach als Gruppensieger ins Halbfinale einzog, scheiterten die Kemptener nach dem 4:3-Erfolg gegen Schwabach durch das abschließende 0:6 gegen den Bayernligisten SpVgg Weiden. Da half es auch nicht, dass bei Kempten im Gegensatz zur schwäbischen Meisterschaft diesmal Spielertrainer Uwe Wegmann (früher VfL Bochum, 1. FC Kaiserslautern) selbst mit auflief. Noch schlechter erging es dem gastgebenden Landesligisten SC Bubesheim in der anderen Gruppe. Punktlos schieden die Günzburger Vorstädter aus, was Verbandsspielleiter Armin Klughammer aufs Äußerte bedauerte: „Der SC Bubesheim hat die Veranstaltung hervorragend organisiert, aber sportlich hat der Bezirk Schwaben enttäuscht. Es ist das erste Mal, dass gleich beide Starter nicht ins Halbfinale gekommen sind.“ Bubesheim blieb punktlos und schied ebenso wie Titelverteidiger 1. FC Bamberg vorzeitig aus. Zur klaren Angelegenheit wurden die Halbfinals zwischen dem Würzburger FV und SC Fürstenfeldbruck (6:2) sowie dem FC Dingolfing und der SpVgg Weiden (7:1). Die lautstarken Dingolfinger Fans durften nach der Leistung ihrer Lieblinge und der Treffsicherheit des später als Torschützenkönig ausgezeichneten Heino Corintan (5 Tore) sogar auf den Titel hoffen, doch ihr Coach Josef Steinberger brachte es später auf den Punkt: „Gegen die Würzburger durfte man sich keinen Fehler erlauben, denn die waren wirklich die Besten. Wir sind hier positiv aufgetreten und haben mit dem Endspiel einen Riesenerfolg verbucht.“ Dies sah auch BFV-Präsident Dr. Rainer Koch so, der zufrieden feststellte, „dass der Amateurfußball lebt. Wir müssen uns nur richtig präsentieren. Dazu brauchen wir einen Partner wie ODDSET, ohne den eine solche Meisterschaft nicht durchführbar wäre. Deshalb sind wir auf diese Partnerschaft auch so stolz.“ ODDSET-Repräsentant Fritz Hornung merkte nur an: „Wir haben uns gerne an einer solch tollen Veranstaltung beteiligt.“ Zu deren Gelingen noch die Auftritte der Gundelfinger Showtanz-Gruppe „Pepper Girls & Friends“ und der Bubesheimer Gymnastikgruppe beitrugen. Gruppe A Würzburger FV 3 7:2 7 Guppe B FC Dingolfing 3 11:5 7 Halbfinale Würzburger FV – SC Fürstenfeldbruck 6:2 Finale: |