Der FC Dingolfing hat am Freitagabend in der Landesliga für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Gegen den favorisierten TSV Seebach triumphierten die Blau-Weißen mit 3:1 und entführten damit völlig unerwartet drei Punkte aus dem Stadion des Spitzenteams. Dabei avancierte Lukas Hochstetter mit einem brillanten Hattrick zum gefeierten Helden des Abends.„Wir sind schwer ins Spiel gekommen und hatten in den ersten 45 Minuten wenig Zugriff. Seebach hat es verpasst, in Führung zu gehen und durch einen perfekten Konter konnten wir das 0:1 erzielen. Trotzdem wurde es nicht besser, und folgerichtig haben wir den Ausgleich kassiert. In der Pause haben wir etwas verändert und sind dadurch wesentlich kompakter geworden. Mit guten Umschaltaktionen waren wir brandgefährlich und haben dadurch noch zwei Tore gemacht. Wiederum ein toller Kampf unserer jungen Truppe,“ bilanziert Trainer Tom Seidl.
Von Beginn an setzte Seebach die Gäste aus Dingolfing unter Druck und demonstrierte, warum sie als eines der besten Teams der Liga gelten. Mit schnellem und technisch versiertem Spiel zwangen sie den FCD immer wieder in die Defensive. Doch Torwart Luca Müller erwies sich als Fels in der Brandung und verhinderte gleich zweimal einen frühen Rückstand. Erst parierte er einen wuchtigen Kopfball nach einer Ecke, dann lenkte er einen artistischen Fallrückzieher spektakulär an den Pfosten – Beides Szenen, die das Spiel früh hätten entscheiden können.
Der FCD tat sich schwer, in die Partie zu finden und eigene Akzente zu setzen. Lediglich Hochstetter konnte eine erste Torannäherung verzeichnen. Die Partie wurde zunehmend hitziger, als Seebach vehement einen Elfmeter forderte, doch der Schiedsrichter ließ die Partie laufen. Wenig später ein weiterer harter Zweikampf, bei dem erneut kein Pfiff ertönte – und plötzlich wendete sich das Blatt.
Aus einem blitzschnellen Konter heraus, erzielte die Seidl-Elf die Führung. Lukas Baumgartner kam an den Ball und spielte auf Ben Kouame. Dieser setzte sich auf dem Flügel durch und brachte den Ball punktgenau in den Strafraum. Dort war Hochstetter zur Stelle und vollendete eiskalt zur überraschenden Führung.
Seebach zeigte sich von dem Rückstand unbeeindruckt und erhöhte den Druck nochmals. Ihr Einsatz wurde schließlich in der fünften Minute der Nachspielzeit belohnt: Eine scharf getretene Flanke von rechts fand Beck, der aus kurzer Distanz präzise einköpfte und so den Ausgleich erzielte. Mit dem Treffer ging es auch in die Halbzeitpause.
Zur Pause griff Coach Seidl in seine Trickkiste und stellte seine Mannen taktisch um. Der FCD stand nun deutlich kompakter, ließ den Hausherren kommen, verhinderte aber konsequent das Durchkommen. Obwohl Seebach weiterhin viel in der Dingolfinger Hälfte agierte, nutzte der FCD den Raum für schnelle Konter.
Einer dieser Gegenstöße brachte schließlich die erneute Führung: Kouame bediente erneut Hochstetter, dessen Schuss unhaltbar abgefälscht wurde. Das 2:1 für Dingolfing. Seebach intensivierte daraufhin seine Angriffsbemühungen und setzte alles auf eine Karte. Doch der FCD verteidigte leidenschaftlich, auch wenn es einen bitteren Rückschlag gab. Spielmacher Maximilian Wilhelm musste mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Denis Heinz kam für ihn ins Spiel, und Jannik Bauer rückte ins Mittelfeld, um die Reihen geschlossen zu halten.
Trotz des hohen Drucks gelang es Dingolfing immer wieder, durch gezielte Nadelstiche für Entlastung zu sorgen. Einer dieser Konter führte schließlich zur Entscheidung. Wieder war es Hochstetter, der nach einem schnellen Angriff zum 3:1 traf und damit seinen Hattrick perfekt machte.
Kurz vor Schluss hätte Hochstetter sogar beinahe noch einen vierten Treffer erzielt, doch sein Schuss strich knapp am Tor vorbei. Doch das wäre wohl zu viel des Guten gewesen. Der FCD verdiente sich die drei Punkte durch großen Kampfgeist. Seebach war zwar über weite Strecken spielbestimmend, doch Dingolfing zeigte sich hocheffektiv.
Mit diesem überraschenden Sieg festigt der FCD seine Position in der Landesliga auf Rang 2 und beweist erneut, dass mit seiner jungen und hungrigen Mannschaft jederzeit zu rechnen ist.
FCD-Aufstellung: Müller – Berleb, Justvan, Bauer, Büchner – Wilhelm (63. Heinz), Stuckenberger (66. Füllner), Kehl (88. Petri) – Hochstetter (93. Wimmer), Kouame (82. Schneil), Baumgartner