Der FC Dingolfing tritt am neunten Spieltag der laufenden Landesliga-Saison bereits am Freitagabend an. Um 17.45 Uhr sind die Blau-Weißen zu Gast beim hochgehandelten TSV Seebach. „Der TSV Seebach zählt zu den absoluten Liga-Schwergewichten. Seit Jahren wird dort hervorragende Arbeit geleistet. Wir stehen vor einer sehr hohen Auswärtshürde, freuen uns aber darauf. Um punkten zu können, muss vieles passen, aber ich traue es den Jungs zu, auch mal bei so einem Gegner etwas mitzunehmen“, äußert sich FCD-Trainer Tom Seidl voller Respekt vor dem Gegner.
Gastgeber TSV Seebach hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Noch 2011 spielte der Verein in der Kreisklasse, doch mittlerweile hat er sich zu einem der Topteams der Landesliga Mitte gemausert. Seit dem Sommer 2019 ist Seebach fester Bestandteil der Liga und konnte seither stets einen einstelligen Tabellenplatz belegen. In der vergangenen Saison sicherten sie sich unter der Führung von Manfred Stern sogar den zweiten Platz. Auch in der aktuellen Spielzeit will der TSV oben mitspielen. Derzeit liegen die Hausherren mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen voll auf Kurs.
„Mit dem TSV Seebach erwartet uns ein harter Kontrahent, der viele höherklassig erprobte Spieler in seinen Reihen hat. Um Zählbares mitzunehmen, müssen wir uns mächtig strecken. Aber genau das war bisher eine der Stärken unserer Truppe – dass wir in jedem Spiel alles in die Waagschale werfen. Ob es auch in Seebach für drei Punkte reicht, werden die 90 Minuten zeigen“, sieht auch FCD-Teammanager Tom Auer den Gegner in der Favoritenrolle.
Trotz der Schwere der Aufgabe ist die Stimmung beim FCD hervorragend. Die Seidl-Elf ist die Überraschungsmannschaft der noch jungen Saison und rangiert auf Platz zwei der Tabelle. „Die Mannschaft macht derzeit richtig Spaß. Wir nehmen die Euphorie als Aufsteiger gerne mit. Aber wir bleiben demütig. Unser Hauptziel ist der Klassenerhalt, und in diesem Sinne freuen wir uns über die bereits eingefahrenen Punkte, wissen aber auch, dass uns noch schwierige Phasen bevorstehen werde “, weiß Auer den gegenwärtigen Höhenflug richtig einzuordnen.
Die Gründe für den bisherigen Erfolg des FCD sind vielfältig. „Unser Trainerteam um Tom Seidl hat die Jungs hervorragend auf die Landesliga eingeschworen. Wir haben einen tollen Teamgeist und super Charaktere in der Mannschaft. Das zeigt sich auf dem Platz“, lobt Auer das Trainerteam und den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft.
Derweil wissen die Blau-Weißen auch manchem Widerstand zu trotzen. Vor allem personell musste die Mannschaft immer wieder Rückschläge verkraften. Zuletzt erreichte die Dingolfinger Anfang der Woche eine weitere Hiobsbotschaft: Der erfahrene Defensivspezialist Adrian Gahabka, der sich im Auswärtsspiel in Luhe-Wildenau am Knie verletzt hatte, fällt mit einem angerissenen hinteren Kreuzband aus. Auch Marco Beck, der sich im Totopokal-Spiel gegen die SpVgg Hankofen-Hailing das vordere Kreuzband angerissen hat, steht der Mannschaft nicht zur Verfügung. Besonders bitter ist, dass Beck nach einer langen Verletzungspause gerade erst wieder in Form gekommen war und in den ersten vier Saisonspielen drei Tore erzielt hatte.
„Die schweren Knieverletzungen sind natürlich extrem bitter, zumal beide Spieler richtig gut drauf waren. Immerhin bleiben sie von einer Operation verschont. Bei Marco hoffen wir, dass er vor der Winterpause noch einige Partien absolvieren kann“, so Auer.
Neben den beiden Langzeitverletzten müssen die Dingolfinger auch auf Andreas Eglseder verzichten, der mit einem Meniskusriss ausfällt. Ebenso fehlen Stefan Weber (Knochenabsplitterung) und Matze Schratzensteller (Kreuzbandriss) weiterhin aufgrund ihrer Verletzungen. Fürs Spiel in Seebach ist obendrein der Einsatz des immer mehr aufblühenden Dominik Dedaj auf der Kippe.
Auf der positiven Seite steht die Rückkehr von Manuel Schneil, der nach einer zweiwöchigen Pause wieder im Kader steht. Auch Ben Kouame, der zuletzt sein Startelf-Debüt gab, ist wieder einsatzbereit. Kouame wie auch Maximilian Wilhelm müssen aktuell wieder auf die Zähne beißen. Wie zum Ende der vergangenen Spielzeit machen sich die altbekannten Blessuren bemerkbar und beide können nur eingeschränkt trainieren.
„Wir wollen nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern weiterhin den Widerständen trotzen. Freilich sind die Ausfälle nicht adäquat zu ersetzen. Wir wollen diese aber durch das Kollektiv auffangen und hoffen, dass unsere jungen Spieler die Chancen nutzen können. Wir wollen weiterhin für die ein oder andere Überraschung sorgen.“, gibt sich Auer kämpferisch.
Vielleicht gelingt den Dingolfinger bereits heute Abend in Seebach das nächste Husarenstück.