Dingolfinger Jugendliche machten sich vergangenes Wochenende auf die Reise nach München. Dort nahmen sie an einem Straßenkicker-Turnier der Initiative „bunt kickt gut“ teil. Am Ende sprang der Turniersieg heraus. Die Initiative hat ihren Ursprung in der Arbeit mit Geflüchteten. Diese soll die Integration von Kindern und Jugendlichen fördern. Auch die Dingolfinger Jugendlichen haben ihre Wurzeln unter anderem in Syrien, Afghanistan und Eritrea.
Derweil hat die Teilnahme von Jugendlichen aus Dingolfing dank der Vermittlung von Streetworker Markus Reif eine lange Tradition. Die Dingolfinger Fußballer hatten dabei einen entscheidenden Vorteil, denn fast alle spielen auch im Verein, beim FC Dingolfing, Fußball. In München, wo die Wartelisten der Vereine oft ellenlang sind, ist eine Vereinsmitgliedschaft keine Selbstverständlichkeit. Die Dingolfinger tuen sich hier dank der Arbeit des FCD leichter und sind aufgrund des regelmäßigen Trainings eingespielt. Die erfolgreichen Nachwuchskicker laufen für die B3- und C3-Junioren des FCD auf. „Wir sind vor ein paar Jahren mit der Vision angetreten als Verein jedem Kind und Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten bei uns Fußball zu spielen. Daher haben wir uns breit aufgestellt und versuchen jedem Nachwuchsspieler bei uns gerecht zu werden“, erklärt Jugendleiter Sebastian Strohmaier. Stolz ist man im Verein, dass man neben den höherklassigen Teams auch Breitensport-Mannschaften ins Rennen schickt. Auch im Kinderfußball hat man einen großen Zulauf. Dementsprechend sei auch die Anzahl der Teams gewachsen. Mit dem FC Ergolding duelliert man sich über die größte Jugendabteilung Niederbayerns. „Dingolfing ist eine bunte Stadt mit einem Migrationsanteil wie eine Großstadt. Wir haben uns daher mit den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und wichtigen Akteuren wie auch dem Streetworker und Grundschulen vernetzt, um mehr Kinder zu erreichen“, erzählt Strohmaier. Eine wichtige Rolle zu Beginn spielte Rinos Bajraktari, der erstmals Jugendliche über „bunt kickt gut“ in den Verein brachte. Zusammen mit Adi Temel und Georg Kallmeier bildete man die erste Breitensport-Mannschaft und zeigte die Wertigkeit des Engagements. „Wir bieten den Kinder und Jugendlichen ein gutes Umfeld im Verein und das Stadion ist mittlerweile ein echter Treffpunkt von verschieden Bevölkerungsgruppen der Stadt geworden. Somit leisten wir neben der sportlichen Entwicklung einen wichtigen Beitrag bei der Wertevermittlung und Integration in unsere Gesellschaft. Ich persönlich finde es einfach wichtig, dass man sich als Verein auch sozial engagiert und Platz für alle Kinder unabhängig Herkunft oder des Talents bietet. Mir persönlich macht die Arbeit viel Spaß und ich finde sie als absolut sinnstiftend“, so Strohmaier weiter.
Das Anwachsen der Mannschaften verlangt einiges an ehrenamtlichen Engagement. „Wir sind ein bunter Verein und können einige schöne Geschichten erzählen, wo sich Eltern, die selbst nicht mit dem bayerischen Vereinswesen aufgewachsen sind, ehrenamtlich vorbildlich einbringen. Insgesamt braucht es aber deutlich mehr Unterstützung. Wir können jede Hilfe, ob als Trainer oder Organisator gebrauchen.“
Nur allzu gerne würde man weitere sportliche Triumphe, egal ob im Verein oder bei „bunt kickt“ verzeichnen. Wichtiger seien aber die persönlichen Erfolgsgeschichten. „Jeder Verein der sich der Jugendarbeit verschreibt, macht dies nicht ausschließlich aus sportlichen Gesichtspunkten. Man möchte die Kinder und Jugendliche begleiten und etwas fürs Leben mitgeben“, so Strohmaier abschließend.