Es geht wieder los! Der FC Dingolfing startet am heutigen Freitag um 19 Uhr beim FSV Landau in die neue Spielzeit. Die Auftaktpartie hat für die Fußballfans gleich einiges zu bieten. Neben dem Derbycharakter sorgt auch die sportliche Ausgangslage für Brisanz, denn der Vorjahresdritte empfängt den Vizemeister. „Dem Mitfavoriten aus Landau wollen wir im Landkreisderby das Leben selbstverständlich so schwer wie möglich machen“, lautet daher die Devise von FCD-Coach Florian Baumgartl.
Für Baumgartl und dessen Team könnte die Ausgangslage kaum schwerer sein. Keine sechs Wochen nach dem Relegationsrückspiel in Dachau sind vergangen ehe es schon wieder um Punkte in der Meisterschaft geht. Nach der unglücklich verlaufenen und kräftezehrenden Relegation prophezeit mancher den Blau-Weißen nur eine untergeordnete Rolle im Meisterrennen. Zumal ein personeller Umbruch ohne externe Neuzugänge sowie zwei schwere Verletzungen von Leistungsträgern den Kader veränderten. „Ich persönlich würde darauf nicht wetten. Wir werden mit unseren arrivierten Kräften und vier jungen Talenten aus dem eigenen Nachwuchs diese besondere Situation annehmen und maximal motiviert in die Runde starten“, stärkt Baumgartl seinen Schützlingen den Rücken.
Neben den bekannten Abgängen der erfahrenen Abwehrrecken Matthias Allmeier, Sebastian Sattler und Christoph Laimer verabschiedete sich auch Offensivkraft Philipp Müller nach Landshut. Obendrein legt der Regionalliga-erfahrene Adrian Gahabka eine Pause ein. Ebenfalls wird man auf die verletzten Marco Beck (Kreuzband) und Daniel Schuder (Patellaluxation) verzichten müssen. Für die beiden Rekonvaleszenten ist bereits Winterpause.
Die entstandenen Lücken im Kader will man mit Akteuren aus den eigenen Reihen schließen. Jonas Hoffmann, Stefan Weber und Lukas Meindl aus der A-Jugend erhalten ihre Chance ebenso wie Lukas Berleb, der sich mit starken Leistungen in der Zweiten empfahl. Weshalb der FCD nicht mit namhaften Neuzugängen zum Großangriff blies? Für FCD-Teammanager Tom Auer stellte sich die Frage nach Legionären nicht groß. „In den letzten Jahren war es der Schlüssel zum Erfolg auf Spieler mit Stallgeruch zu vertrauen. Daher ist dieser Weg für uns alternativlos. Wir haben klasse Jungs in unserer Jugend und in der Reserve. Wir trauen diesen Spielern viel zu. Ich bin mir sicher, dass wir viel Freude an den neuen Gesichtern im Kreis der Ersten haben werden“, meint Auer.
Gänzlich ausschließen will man aber externe Zugänge künftig nicht. „Wenn wir mal was in diese Richtung machen, muss das alles mit Bedacht entschieden werden und für uns eine richtige Verstärkung sein“, berichtet der umtriebige Teammanager.
Das Potential deuteten die Talenten bereits in der Vorbereitung an. Die Testspielreihe fand mit dem 7:1-Sieg gegen Künzing ein hoffnungsvolles Ende. Mit dem Kantersieg gegen das Topteam aus der Ost-Staffel hat man vor dem Saisonstart ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Zuvor zeigte man ebenfalls streckenweise gute Auftritte gegen Deggendorf (0:3), ASCK Simbach (2:3), Bonbruck-Bodenkirchen (2:0) und Pfarrkirchen (2:1) und konnte sich nicht nur ergebnistechnisch immer weiter steigern. „Für uns war es natürlich eine kurze und knackige Vorbereitung mit keiner wirklichen Erholungsphase. Trotzdem würde ich sagen, dass die Vorbereitung im Großen und Ganzen in Ordnung war. Man wird sehen wie die Mannschaft die nächsten Wochen und Monaten mit der Belastung umgehen wird“, so Auer weiter.
Zum Start in die neue Spielzeit kommt gleich ein absoluter Gradmesser. Der FSV Landau bittet zum Landkreis-Derby. Dort geht die Trainerikone Jochen Freidhofer in seine zweite Spielzeit mit den Isarstädtern. Die Handschrift Freidhofers ist bereits deutlich zu erkennen. Bereits in der Vorsaison war Landau das einzige Team das einigermaßen mit den beiden Spitzenteams aus Deggendorf und Dingolfing Schritt halten konnte. Im direkten Duell mit den Blau-Weißen zog man aber beide Male deutlich den Kürzeren. Daher dürfte noch eine Rechnung im FSV-Lager offen sein.
Bei der geplanten Revanche kann man auf einige Verstärkungen bauen. Unter anderem kehrten Christoph Helldobler und Tobias Piller von Spielertrainerstationen an die Harburger Straße zurück. Mit Tobias Stoiber konnte man sich ein Talent aus dem FCD-Nachwuchs sichern. Ebenfalls neu sind Simon Drexler (eigene Jugend), Michael Gröstenberger, Michael Schröglmeier (beide SG Höcking), und Nikola Pantic (VfB Neckarrems). Damit hat man auf die Abgänge von Sami Mohamad (Deggendorf), Jonas Zach (Bogen) und Thomas Buckenberger (Simbach) gut reagiert. „Landau ist einer der Topfavoriten in dieser Spielzeit. Es gibt also definitiv leichtere Spiele zum Auftakt. Wir freuen uns aber, dass es los geht. Freitagabendspiel, Derbystimmung und eine tolle Kulisse lassen auf ein interessantes Match hoffen. Ich denke unsere Mannschaft weiß genau wie man solche Spiele angeht“, blickt Auer auf die Partie.
Neben den beiden genannten Langzeitverletzten wird auch Simon Käufl (Urlaub) definitiv ausfallen. Hinter dem ein oder anderen steht aufgrund von Blessuren noch ein Fragezeichen. Die Einsätze entscheiden sich kurzfristig. Fest steht aber, dass der FCD erfolgreich in die Saison starten will und dafür alles in die Waagschale werfen wird.