Beim FC Dingolfing rollt seit vergangener Woche wieder der Ball im Isar-Wald-Stadion – jedoch unter strengen Auflagen. Damit nahm der FCD eine Vorreiterrolle ein, denn als einer der ersten Vereine Bayerns machte man wieder Training für seine Nachwuchs- und Herrenkicker möglich. Hierfür feilten die beiden Corona-Beauftragten des Vereins David Otto und Manuel Wimmer in engem Austausch mit der Stadt Dingolfing an einem Hygeniekonzept. „Bislang verlaufen die Trainings einwandfrei. Trainer wie auch Spieler verhalten sich sehr diszipliniert. Trotz der etwas ungewohnten Umstände überwiegt die Freude wieder gegen den Ball zu treten und seine Mannschaftskollegen wiederzusehen“, berichtet Wimmer.
Als erstes wagte die U13 wieder die Rückkehr auf den Rasen. Das erste Training am vergangenen Mittwoch erntete unerwartet große Aufmerksamkeit, denn der bayerische Rundfunk hatte sich angekündigt für einen Fernseh- und Radiobeitrag. Nicht nur die Anwesenheit des Kamerateams war für die Nachwuchskicker ungewohnt. Zutritt zum Stadion erhielt man nur über den Eingang beim Vereinsheim. Die Spieler hatten bereits umgezogen zu erscheinen. Bevor es jedoch auf den Rasen ging, musste man erstmal zum Händewaschen. Hierzu wurde ein Waschbecken aufgebaut um die Einhaltung des Mindestabstand zu gewährleisten. Auch die Trainer hatten vor dem Training unbekannte Arbeit zu verrichten, denn die Trainingsutensilien inklusive Bälle mussten desinfiziert werden.
Auch der Ablauf des Training war etwas neuartiges. Mindestabstand und Gruppengröße von maximal fünf Personen verändern den Ablauf stark. „Normalerweise trainieren wir viel in Spielfomren. Dies ist momentan nicht möglich, aber trotzdem gehen uns die Ideen nicht aus“, meint U13-Trainer Andreas Liefke. So nutzt man die Arbeit in den Vierergruppen um an der Technik zu feilen und die Nachwuchskicker individuell zu fördern.
Bei den Nachwuchskickern selbst überwog die Freude die Mannschaftskollegen wiederzusehen, auch wenn mancher das Abschlussspiel vermisste. „Der soziale Aspekt ist eigentlich das entscheidende Kriterium, weshalb wir das Training wieder aufgenommen haben. Die Nachwuchskicker haben ihre Freunde über Wochen nicht gesehen. Dementsprechend groß ist die Freude auf die wöchentlichen Einheiten“, meint Wimmer.
An den nächsten Tagen folgen die weiteren Großfeldteams. Immer dabei die beiden Corona-Beauftragten des Vereins. „Wir haben die Trainer nochmals explizit eingewiesen und alle Maßnahmen vor Ort erläutertet. Bei den Trainings beobachten wir, ob auch alle Vorgaben eingehalten werden. Bislang verläuft alles tadellos “, erklärt Wimmer. Auch für die Spieler und Trainer hat man die sie betreffenden Regeln zusammengefasst und verteilt. „Insgesamt setzt sich unser Hygeniekonzept aus vier Schriftstücken der Sportverbänden sowie die zusätzlichen Regeln, die in Absprache mit der Stadt getroffen wurden, zusammen. Ziel ist es die Gesundheit zu schützen. Da die Regelungen sehr umfangreich sind, haben wir separate Schriftstücke für Trainer, Spieler und Eltern erstellt“, berichtet Wimmer.
Mittlerweile haben sich auch andere Vereine gemeldet und sich nach den Abläufen erkundigt. Die Trainer und Verantwortlichen des FCD haben bislang nur positives zu berichten. „Nicht nur die Kinder haben Spaß, sondern auch für uns Trainer ist es schön wieder unsere Schützlinge zu sehen. Wir versuchen aus der aktuellen Lage das beste zu machen“, so Liefke abschließend.