Weltmeisterschaft in Mexiko und ein Dingolfinger mittendrin. Was sich wie ein Kindertraum anhört, war für Johannes Comoretto Realität. Mit der Nationalmannschaft der Ärzte ging es für den langjährigen Kicker des heimischen FCD nach Mittelamerika. Bisweilen nicht die erste WM für Comoretto, der die deutschen Farben bereits beim Turnier in Katalonien (2016), Österreich (2017) und Tschechien (2018) vertrat.
Die Einladung zur Nationalmannschaft erfolgte dabei wenig überraschend. „Man ist nach der ersten Einladung dauerhaft Teil der Mannschaft. Da dieses Jahr die Kaderbreite sehr begrenzt war, fuhren auch alle Spieler mit zur WM, die Zeit hatten“, erklärt Comoretto.
Berichtet der Dingolfinger vom diesjährigen Turnier selbst gerät er regelrecht ins Schwärmen: „Die Rahmenbedingungen waren wirklich klasse. Die Hotelanlage war gigantisch, das Freizeitangebot herrlich und die Organisation makellos.“ Einzig die mittelamerikanische Sonne hatte ihre Tücken, wie der Defensivspezialist erklärt: „Problem für viele waren die hohen Temperaturen verbunden mit der extremen Luftfeuchtigkeit, welche die Spiele nochmals anstrengender und fordernder gemacht haben, insbesondere bei unserem dünnen Aufgebot.“
Der Start in das Turnier verlief denkbar unglücklich. Trotz einer ansprechender Leistung und Feldüberlegenheit verlor man gegen Spanien mit 2:0. Im zweiten Match fegte man jedoch die USA vom Feld und holte einen 5:0-Kantersieg. Dadurch erarbeitete man sich ein Endspiel um den Viertelfinaleinzug. Jedoch kam man gegen Irland nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Damit landete man auf dem dritten Rang und so ging es in die Platzierungsspiele um die Plätze 9 bis 16 austragen sollten.
In den Platzierungsspielen wuchs man trotz der angespannten Personalsituation über sich hinaus. Zunächst besiegte man Kanada souverän, im folgenden Spiel schlug Deutschland die Mannschaft aus Südkorea mit einer Kampfleistung. Nun stand die letzte Begegnung um Platz 9 aus. Mit nurmehr zwölf Leuten sah es bei tropischer Hitze und 1:3 Rückstand nach einer Niederlage aus, ehe die deutsche Elf in einem riesigen Kraftakt mit zehn Mannen noch kurz vor Schluss zum 3:3 ausglich. Im abschließenden Elfmeterschießen behielt man mit 4:3 die Oberhand und feierte ausgelassen bis in die Abschlussfeier den neunten Platz.
Comoretto selbst kam über den gesamten Turnierverlauf auf dem defensiven Mittelfeld zum Einsatz. Zunächst als Teil einer Doppelsechs, ab dem zweiten Spiel als alleiniger Sechser.
Insgesamt fällt das Fazit des Dingolfingers durchwegs positiv aus: „Insgesamt war es ein sehr gut organisiertes und durchgeführtes Turnier. Gemäß dem Motto ‚gain friends‘ lernte man abends in gemütlicher Runde Ärzte mit derselben Leidenschaft aus aller Welt kennen.“