Sturm „Felix“ beendet Löwenspiel in Dingolfing zur Halbzeitpause
FC Dingolfing – TSV 1860 München 0 : 2 (n. 45 Min.)
(zusammengestellt von Reinhard Groß)
Das Spiel des Jahres für den FC Dingolfing dauerte am gestrigen Dienstag im Isarwaldstadion nur ganze 45 Minuten. Danach ließ ein heftiges Gewitter eine Fortsetzung der Partie nicht mehr zu. Sacha Rösler per Foulelfmeter und Dany Schwarz mit einem Kopfballtreffer hatten bis dahin den gut 1500 Zuschauern zwei Treffer präsentiert. Das jähe Ende kam dann schnell während der Halbzeitpause durch Sturmtief „Felix“, das durch das Stadion fegte und eine Fortsetzung der Partie nicht mehr zuließ.
Der FC Dingolfing hatte super Rahmenbedingungen geschaffen für diesen tollen Event gegen die Münchner Löwen und gut 1500 Zuschauer hatten sich eingefunden.
Die „Sechziger“ waren mit ihrem gesamten einsatzfähigen Kader und dem kompletten Trainerstab mit TW Trainer Jürgen Wittmann, Co-Trainer Abder Ramdane, sowie Cheftrainer Ewald Lienen. Schon die Aufwärmphase der Stars hatte seinen Reiz. Zahlreiche Kinder nutzten die Gelegenheit und ließen sich mit den Spielern fotografieren bzw. Autogramme aufs ihr T-Shirt geben. Eine bayerische Blaskapelle untermalte den Einmarsch der Akteure ins Stadion. Hand in Hand betraten die Kicker von morgen, F-Jugendliche des FC, mit den Mannschaften den Rasen des Isarwaldstadion und hatten sichtlichen Spaß daran. FIFA Referee Wolfgang Stark gab pünktlich den Ball frei zum Prominentenanstoß zwischen Christl Jodlbauer und SAR-Chef Konrad Sigl. Danach hatten es beide eilig, den Akteuren das Feld zu überlassen. Die junge Dingolfinger Elf begann ganz frech und forsch und mischte munter mit im Konzert mit den Großen der Fußballbühne, so dass zunächst nichts von einem Vier-Klassen-Unterschied zu sehen war. Den Auftakt vor dem Tor nach zwei Spielminuten machten die Löwen mit einem Schuss von Marvin Pourie, der allerdings für Dingolfings Keeper Auer kein Problem war und ihm Selbstvertrauen für die nächsten Aktionen gab. Sascha Rösler verpasste kurz darauf mit einer Direktabnahme nach Flanke und dazwischen startete der FC gut angelegte Gegenangriffe. Markus Tippelt setzte eine erstes Dingolfinger Zeichen in der Offensive mit einem 20-Meter-Schuss knapp über das Tor. Ein Zwischenspurt brachte die Löwen in Führung, als es der FC Abwehr mal zu schnell ging und Markus Leitners langes Bein Marvin Pourie im Strafraum zu Fall brachte. SR Stark entschied sofort auf Elfmeter und Sascha Rösler verwandelte mit einem knallharten Schuss zur standesgemäßen Führung. Die Schneider Elf konnte sich im weiteren Verlauf wieder gut befreien und das Spiel relativ offen gestalten und den Klassenunterschied gut kaschieren. Doch zunächst gab es ein weiteres Mal eine gute Gelegenheit für Dingolfings Schlussmann sich auszuzeichnen, bei einem Freistoß aus 25 Metern. Danach musste sich auf der Gegenseite Löwenkeeper Hofmann strecken, als Leitner ihn mit einem Flachschuss prüfte und Beifall von den Zuschauerrängen erhielt. Nach einer halben Stunde hatte FC Torjäger Corintan die große Doppelchance für den Ausgleich, als er aus 14 Metern volley abzog und nach Hoffmanns Faustabwehr den Nachschuss überhastet über das Tor setzte. Die Löwen machten es auf der Gegenseite besser und erhöhten auf 2 : 0. Einen Moment nur unsortiert war die FC Abwehr, als Marvin Pourie eine präzise Flanke kurz vor den Fünfmeterraum brachte und Danny Schwarz per Kopf zur Stelle war und TW Auer keine Abwehrchance ließ. Ansonsten hielt man weiter gut mit, auch wenn vereinzelt fußballtechnische Kabinettstückchen der Löwen aufblitzten und für Szenenapplaus sorgten. Die letzte Torszene vor der Pause von Dingolfings Muthmann auf der Haupttribünenseite blieb die letzte im Spiel. Mit einem Diagonalpass auf links eingesetzt startete er nur ein kurzes Solo und beim Schussversuch klärte ein Sechziger Abwehrbein zur Ecke. Nach dieser folgte der Pausenpfiff von Referee Stark.
Während der Halbzeitpause, in der von Stadionsprecher Stefan Schneider der Fanclub Frontenhausen mit 24 anwesenden Fans einen handsignierten Ball und 30 Liter Freibier als Preis für die stärkste Präsenz im Spiel überreicht bekam, zeichnete sich ein Wetterumschwung ab. Binnen Minuten kam starker Wind auf und noch bevor die Akteure das Spielfeld erneut betreten konnte, peitschten Windböen und heftiger Regen hernieder. In Absprache mit Referee Stark entschieden die Verantwortlichen des FC Dingolfing sehr schnell, dass eine Fortsetzung der Partie nicht mehr möglich war. Zunächst enttäuschte Fans sahen anhand der Wetterlage sehr schnell ein, dass die Sicherheit für alle im Stadion Vorrang hatte. Da der Sturm sich annähernd eine Stunde hinzog, harrten viele Zuschauer unter der überdachten Haupttribüne aus, bevor sie den Heimweg antreten konnten. Das Vereinsheim, eigentlich für Pressekonferenz als VIP-Raum angedacht, füllte sich sehr schnell mit schutzsuchenden Personen. Zu guter Letzt traf man jedoch auf viel Verständnis bei den Zuschauern, so dass zumindest Platz für die 1860 Akteure geschaffen werden konnte und diese das Event mit einer leckeren Verköstigung ausklingen lassen konnten. Der FC hatte jedenfalls mit seinen eingeteilten Ordnungshütern und der Dingolfinger Polizei die Veranstaltung rundum im Griff und der Wermutstropfen ob der verpassten zweiten Spielzeit musste man angesichts „höherer Gewalt“ einfach schlucken. Für einige Akteure wie Dingolfings Ersatztorwart Holger Götz, der als Abschiedspräsent einen letzten Einsatz erhalten hätte und weiteren Akteuren der A-Junioren, die ebenfalls noch ins Spiel gekommen wären, fiel der Abend komplett ins Wasser. Für die Führung des FC blieb am Ende jedoch die Erkenntnis, dass man in der Lage war und ist, ein sportliches Event in dieser Größenordnung zu schultern.
Schiedsrichter: Wolfgang Stark, Landshut
Zuschauer: 1500
Tore:
0 : 1 09. Min. Sascha Rösler, (Foulelfmeter nach Foul an Pourie)
0 : 2 35. Min. Danny Schwarz
Aufstellungen:
TSV 1860 München:
Michael Hofmann, Mathieu Beda, Danny Schwarz, Sascha Rösler, Florian Jungwirth, Phillipp Steinhart, Christoph Burkhard, Emanuel Biancucchi, Tavik Camdal, Penel Mlapa
FC Dingolfing:
Thomas Auer, Sebastian Nachreiner, Marco Kenneder, Patrick Scheibenzuber, Markus Tippelt, Heino Corintan, Severin Muthmann, Markus Leitner, Matthias Dürmeyer, Christoph Hösl (32. Stefan Wimmer), Florian Gögl