Was für ein Fußballfest in der Höll-Ost-Halle Dingolfing. Der SAR-Cup versprach im Vorfeld nicht zu viel. Die zwölf Teilnehmer zeigten herausragenden Hallenfußball. Eine Mannschaft dominierte jedoch alle. Der TSV Landsberg spielte mit nur fünf Feldspielern famos auf und zeigte ein Kabinettstückchen nach dem anderen. Die Kicker aus der Lechstadt sorgten mehrmals für Staunen und Szenenapplaus bei den gut 900 Zuschauern. Im Finale raubten sie ihrer technischen Finesse den jungen Wilden aus Deggendorf die Hoffnungen auf die Titelverteidigung.
Gruppe A
In der Gruppe A bestätigte Qualifikant Türk Gücü Straubing die starken Auftritte aus dem Vorturnier. Spielertrainer und Ex-FCD-Jugendspieler Asllan Shalaj war dabei der herausragende Akteur. Allein dessen Extraklasse war das Kommen wert. Hinter den Gäubodenstädtern reihte sich die SpVgg Grün-Weiß Deggendorf mit vier Punkten ein. Für die wacker kämpfenden Lamer reichte es ebenso für die Qualifikation zum Viertelfinale. Landesliga-Aufsteiger Neufraunhofen fehlte das Spielglück und musste ohne Punkte die Koffer packen.
Gruppe B
In der Gruppe B verzückte der TSV Landsberg das Publikum. Cekic, Helmbrecht, Leugner und Spennesberger zauberten groß auf und verdienten sich den Titel des weißen Ballets. Den 900 Zuschauern demonstrierten die Kicker aus der Lechstadt ihre technische Klasse, mit der sie allesamt an das Tor zum Profifußball anklopften. der junge Schlussmann Fabio Rasic sowie Spielertrainer Mike Hutterer – ebenfalls ein Klassekicker – rundeten das Ensemble an, auch wenn Hutterer aber nur sporadisch eingriff. Eine einzige Frage trieb die Hallengäste um: Kann Landsberg das Pensum bis zum Finale abspulen?
Mit Hankofen hatte man den Tabellenzweiten der Bayernliga Nord in der Gruppe. Die SpVgg trat wie in den Vorjahren mit einer top besetzten Truppe an und spielte ihre Klasse seriös aus. Nur gegen Landsberg hatte man das Nachsehen. Für die junge Truppe Rosenheim reichte der dritte Platz zum Weiterkommen. Qualifikant Burgweinting spielte gut mit, hatte am Ende aber das Nachsehen.
Gruppe C
Die Spiele der Gruppe C begannen mit einem Paukenschlag. Acht Tore schenkte der FC Dingolfing der SpVgg Landshut ein. Die Niederlage im niederbayerischen Klassiker schmeckte Spielertrainer Kevin Pino überhaupt nicht. Anschließend streifte sich der eigentlich angeschlagen gemeldete Mittelfeldregiesseur das Trikot über und die Spiele war nun deutlich stabiler. Hinter dem souveränen FCD mit sieben Punkten entwickelte sich ein spannendes Rennen ums Weiterkommen. Letztendlich löste Ruhmannsfelden das Ticket für die nächste Runde. Der SV Donaustauf zeigte angeführt vom auffälligen Kevin Hoffmann einen deutlich engagierteren Auftritt als im Vorjahr. Zum Weiterkommen reichte es aber erneut nicht.
Viertelfinals
Im ersten Viertelfinale setzte Türk Gücü Straubing gleich ein dickes Ausrufezeichen. Mit 5:1 kegelte man Ruhmannsfelden aus dem Turnier. Auch der Auftritt von Landsberg war ein fußballerischer Leckerbissen. „Hacke, Spitze, eins, zwei, drei“ – Die Landsberger griffen tief in die Trickkiste und verzauberten auch das nie aufsteckende Lam mit 3:0. Dingolfing – von Coach Seidl top eingestellt und mit bärenstarker Teamleistung – konnte über die reguläre Spielzeit Rosenheim keinen Treffer einschenken. Das anschließende Neunmeterschießen entwickelte sich zum echten Krimi, mit dem glücklicheren Ende für die Sechziger. Auch beim Duell zwischen Deggendorf und Hankofen musste die Entscheidung vom Punkt her. Hier zeigte Deggendorf die besseren Nerven.
Halbfinals
Straubing gegen Landsberg hielt, was es versprach. Nach einer schnellen zwei Tore-Führung war Landsberg nun gefordert. Doppeltorschütze, na klar: Asllan Shalaj. Der herausragende Landsberger Amar Cekic trieb seine Farben an. Die gesamte Halle staunte ein ums andere Mal über die gewieften Haken des Linksfußes. Leugner und Hutterer glichen für den Bayernligisten aus. Auch hier musste die Entscheidung vom Punkt fallen. Landsberg hatte Glücksgöttin Fortuna auf seiner Seite und zog ins Endspiel ein.
Im zweiten Duell um den Finalplatz war ebenfalls alle geboten, was sich das Fußballherz wünscht. Deggendorf zog mit einem 2:1 ins Finale ein. Die Deggendorfer überzeugten mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem erneut hervorragenden Hallenkeeper Lukas Groll.
Finale
Im Endspiel sorgte Landsberg früh für klare Verhältnisse. Als Deggendorf auf 1:2 herankam, durchkreuzt Leugner die Pläne von der Titelverteidigung.
Im kleinen Finale sicherte sich TG Straubing die Bronze Medaille. Neben den Mannschaften wurden bei der Siegerehrung auch die besten Spieler ausgezeichnet. Cekic sicherte sich mit neun Einschüssen sowohl die Torjägerkanone als auch den Titel des beste Spielers. Der Deggendorfer Keeper Groll wurde bester Torhüter.
Landsberg bestätigte auch bei der Siegerehrung den durchwegs sympathischen Eindruck. Leugner zollte allen gegnerischen Teams Respekt für ihre Leistungen und lobte das hohe Niveau beim SAR-Cup. Gleichzeitig sagte er direkt für das kommende Jahr zu. Cekic sprach vom besten Turnier in seiner Laufbahn als Herrenspieler und lobte neben der Organisation durch den FCD auch das Publikum für eine herausragende Atmosphäre.
Den Worten konnten sich alle Zuschauer nur anschließen. Der SAR-Cup 2024 war ein Fußballfest, das alles zu bieten hatte, was man sich nur wünschte.
Bildergalerien gibt es unter: https://www.fupa.net/cup/sar-hallencup